Eine interessante Ansiedlung vermelden die Stadt und das Technische Innovationszentrum (tiw) Wolfenbüttel: Zum 1. Mai mietet die Firma mobfish einen großen Teil des Technologie-Gebäudes 1 (TG1) am Exer. „Wir freuen uns sehr, eine junge innovative Firma mit großem Potenzial in Wolfenbüttel halten zu können“, kommentierte der städtische Wirtschaftsförderer Dietrich Behrens den Erfolg. „Die Firma ist hier entstanden – wir sollten sie auch hier halten.“
Mobfish ist ein StartUp-Unternehmen zweier Ostfalia-Studenten. Sie haben eine Spiele-App entwickelt mit dem beziehungsreichen Namen „Wer wird reich?“. Tobias Sell (26) und Jonathan Bergen (25) nutzten für die ersten Schritte das Entrepreneurship-Center der Fachhochschule und waren dann zwei Jahre im dortigen Inkubator aktiv. „Das bedeutete, dass wir dort beraten wurden, unser Netzwerk aufbauen konnten und kostenlose Arbeitsräume hatten“, erzählen die beiden.
Doch die Förderung der Ostfalia ging noch weiter. „Über unsere Beteiligungsgesellschaft haben wir es den beiden ermöglicht, eine GmbH zu gründen“, berichtet Sina Ciesielski, Gründercoach im Entrepreneurship-Center. Damit konnte das StartUp richtig Fahrt aufnehmen. „Mittlerweile wurde unser Spiel weltweit über sechs Millionen Mal installiert“, erzählen die Gründer.
Mit dem Schritt aus dem Inkubator soll es jetzt weiter nach oben gehen. Doch die Entscheidung für Wolfenbüttel fiel nicht automatisch – obwohl das tiw für genau diese Fälle Büroräume und Werkstätten vorhält. „Im Vergleich war die Gründervilla in Braunschweig viel günstiger“, sagen Sell und Bergen. „Erst der Mietzuschuss der Stadt hat dann den Ausschlag gegeben.“
Die Ansiedlung von mobfish ist der erste Fall, in dem der kürzlich vom Stadtrat beschlossene Zuschuss Früchte trägt. „Das ist ein echter Erfolg“, meint Behrens. „Wir wollen junge Firmen aufpäppeln, bis sie alleine laufen können.“ Allerdings ist der Zuschuss befristet auf drei Jahre. Dann muss es klappen mit dem Laufen.
„Wird schon“, meinen die Gründer. Sie sehen den Hauptvorteil am Exer in der Nähe zur Ostfalia und zum bestehenden Netzwerk. „Im Grunde könnten unsere Programmierer auch zu Hause arbeiten, aber in vielen Fällen ist es doch besser, sich gelegentlich mal zu sehen.“
Darum haben sie jetzt 165 Quadratmeter im TG1 gemietet. Zwei weitere Räume wären für eine ähliche Firma in Bürogemeinschaft noch frei. Neben dem Rechner-Raum, einer Gemeinschaftsküche und dem Büro gibt es einen besonders weitläufigen Raum. „Das wird unsere Co-working und Brainstorm-Area“, schildern die beiden Geschäftsführer, die Fachinformatiker und Bachelor of Science sind.
Übrigens half die Ostfalia auch bei der Möblierung. „Die Fachhochschule stellt gebrauchte Büromöbel zur Verfügung“, erzählt Carola Kehl, Beauftragte des tiw-Vorstands. „Bei dieser Ansiedlung haben wirklich alle an einem Strang gezogen.“
Foto: Bei der Schlüsselübergabe im neuen Rechner-Raum am Exer: Die Gründer von mobfish, Jonathan Bergen (links) und Tobias Sell, mit Carola Kehl, der Beauftragten des tiw-Vorstands. Foto: tiw