Der ehemalige Gründer Frank Bösche will am liebsten gar nicht mehr weg vom Exer.
Wolfenbüttel. Steht man draußen vor der ehemaligen Kasernenhalle, glaubt man kaum, was sich alles drinnen befindet. Am Exer 25 bewohnt die fb Tischlerei & Design ihre Räume. Tischlermeister Frank Bösche mietet die Räume seit 2010 an. „Wir sind jetzt 13 Jahre hier“, freute er sich beim Besuch von TIW-Geschäftsführerin Carola Weitner-Kehl (Technisches Innovationszentrum Wolfenbüttel) und dem Wirtschaftsförderer Jonas Münzebrock der Stadt Wolfenbüttel. Bösche kann sich noch gut erinnern, wie alles mal anfing. In einem Hinterhof ging es los, alles beengt und notdürftig eingerichtet. „Ich bin jetzt 18 Jahre selbstständig“, sagte der Geschäftsführer, der sich im Betrieb um Akquise, Beratung, Planung und Design kümmert. „Mir ist der persönliche Kundenkontakt sehr wichtig.“ In seiner alten Betriebsstätte fuhr er 20 Jahre auf reine Montagen. Bösche hat also das Know-how aus Theorie und Praxis. Auf dem Exer-Gelände baute er sich mit seiner Tischlerei genau das auf, wie er es wollte.
Sechs Gesellen, ein Auszubildender, die Assistenz und die Geschäftsführung. Für Bösche genau die richtige Größe. In ihrer Werkstatt stellen sie Unikate her. Alles präzise Handarbeit und mit viel Liebe zum Detail. „Ich arbeite viel visuell, damit sich der Kunde das besser vorstellen kann“, erklärte der Inhaber. Die große Halle teilt sich auf in die Werkstatt und einem Showroom. Garderoben, Esstische, TV-Wände, Schiebetüren, Kleiderschränke. Das Holz strahlte Wärme aus, die gesamte Optik ihrer Produkte waren Eyecatcher. In der Ausstellung sieht man das fertige Produkt, in einer Tür weiter, wie es gebaut wird. In der Werkstatt zeigte Bösche die Sägen, CNC Maschinen und Vakuumpresse. Im Spritzraum können sie ihre Produkte mit allen RAL-Tönen einfärben. „Wir erstellen digitale Aufmaße und daraufhin eine Zeichnung. Die digitalen Maße werden nach der Bearbeitung an die CNC-Maschine übergeben“, fügte der 60-jährige Tischlermeister eindrucksvoll hinzu.
Der Betrieb bildet übrigens auch aus. Der Lehrling befindet sich im dritten Jahr. Im August kommt eine neue Auszubildende, die zuvor bei ihnen ein Praktikum gemacht hat. Bösche freut sich, wenn er zum Nachwuchs in der Branche beitragen kann.
„Wir fühlen uns am Exer-Gelände wohl“, meinte Bösche, der seiner Frau Karin für die Unterstützung dankte. Sie ist für die Rechnungslegung zuständig und hält den Rücken frei. Kunden bewerteten die fb Tischlerei & Design bei Facebook, Google und den anderen typischen Bewertungsseiten praktisch immer mit voller Punktzahl. „Wir leben von Mundpropaganda. Kunden empfehlen uns weiter“, sagte Bösche. In Braunschweig, Wolfenbüttel, Wolfsburg und auch mal in den Harz fahren sie für Aufträge. Die Tischlerei führt Buch, wie die Kunden auf sie gekommen sind. Ihre Homepage ist ansehnlich und aktuell gestaltet, sodass es die Kundschaft gleich anspricht.
Auf die Frage von der TIW-Geschäftsführerin Carola Weitner-Kehl und dem Wirtschaftsförderer Jonas Münzebrock, wo der Schuh drückt, hatte der Geschäftsführer eigentlich nichts zu berichten. „Die Auftragslage ist gut. Wir können uns nicht beschweren“, begründete er auch die etwa achtwöchige Vorlaufzeit für die Auslieferung. Kundenbesuche und Aufmaße richtet Bösche aber kurzfristig ein.
Weitner-Kehl und er arbeiteten nun auch schon viele Jahre zusammen. „Es ist für uns auch immer wieder schön zu sehen, wie erfolgreich sich die Unternehmen am Exer-Gelände entwickeln“, sagte Weitner-Kehl. Und auch Münzebrock sah man die Freude über dieses Handwerksunternehmen an. Nur die Nachfolgeregelung beschäftigt Bösche und seine Ehefrau bereits. „Das ist ein Prozess und dafür muss man sich Zeit nehmen“, betonte Bösche. Weitner-Kehl und auch Münzebrock bestätigten, dass man sich frühzeitig mit diesem Thema beschäftigen müsse und boten ihre Unterstützung an.