Die Einrichtung mit Geschäftsführer Dr. Claudius Schiller hat schon viele Ideen identifiziert.
Erfrischend locker geht es zu in der neuen Firma. Die „Wirtschaftsförderung im Landkreis Wolfenbüttel GmbH“ hat ihren Sitz in einem Teil des Remlinger Verwaltungsgebäudes, doch hier herrscht ein frischer Wind. Die Einrichtung ist neu, Mitarbeiter duzen den Chef, alle Türen stehen offen, und auch sonst versprüht das Team um Geschäftsführer Dr. Claudius Schiller StartUp-Atmosphäre. Kein Wunder: Alle kennen sich aus mit Existenz-Gründung und -Beratung – sie brennen darauf, ihr Wissen in die Breite zu bringen.
Er selbst ist spürbar stolz auf die vergangenen Monate. „Unsere Entwicklung seit Anfang des Jahres macht uns sehr zufrieden“, sagt Dr. Schiller, der selbst erst seit Herbst dabei ist. Anfang 2023 folgten dann Tanja Taniewski und Dennis Budin. Die 32-Jährige bringt viel Erfahrung mit im Eventmanagement und Personalwesen, sie arbeitet in Remlingen als Community-Managerin. Der 25-jährige Budin hat an der Ostfalia-Hochschule Medienmanagement studiert und sammelte seitdem erste Meriten durch die Gründung einer Video-Agentur. Als jüngster des Trios ist er nun als Projektleiter dabei.
Und Projekte gibt es schon einige, das Arbeitstempo im Team Schiller ist überaus zeitgemäß. Innerhalb der ersten Wochen wurde eine Unternehmensdatenbank aus Beständen des Landkreises belastbar verifiziert und aufgestockt. Sie hat nun stattliche 2500 Einträge und bildet den Grundstock allen weiteren Handelns. „Auf dieser Basis legen wir jetzt los, denn unsere Außenwirkung soll nicht nur daraus bestehen, dass wir hier sitzen und auf Anrufe warten“, erklärt der Geschäftsführer. Vielmehr wollen die Remlinger selbst den Kontakt suchen. „Wir gehen proaktiv nach außen, planen Veranstaltungen oder rufen Betriebe einfach mal an mit der Frage: Können Sie unsere Hilfe brauchen?“
Offenbar geben die ersten Rückmeldungen dieser Stoßrichtung recht. „Sämtliche unserer Gesprächspartner waren ausgesprochen angetan von unserer Offensive.“ Auch eine Tour durch alle Samtgemeinden haben die Drei von der Wirtschaftsförderung schon hinter sich. „Wir wollten schnellstmöglich die wichtigsten Ansprechpartner in puncto Wirtschaft besuchen“, sagt Dennis Budin. „Dabei haben wir unfassbar viele Hinweise bekommen, die nun einfließen in unsere Projekte.“ Die Palette der Gesprächthemen war überraschend bunt: „Es ging um Gründungsideen, Kooperationen und Fördermittel – es passiert derzeit unheimlich viel im Landkreis.“
Viel tut sich auch auf der Homepage der jungen Firma, die übrigens vom Landkreis gemeinsam mit den (Samt-)Gemeinden gegründet wurde. Unter der Adresse Wirtschaftsförderung-LKWF.de findet sich nicht nur das gesamte Beratungs-Portfolio, von der Gründung über Innovation/Transformation bis hin zur Firmen-Nachfolge. Vielmehr steht unter „Finanzierung&Förderung“ ein eigens entwickelter Fördermittel-Quick-Check zur Verfügung. „Außerdem ist unser dortiger Kalender ganz wichtig“, erklärt Tanja Taniewski. Über den Termin-Button lassen sich direkt kostenlose Einzelgespräche buchen. „Das dauert keine 30 Sekunden.“ Kalender und daraus folgendes Potenzialgespräch seien keineswegs trivial, betont der Geschäftsführer. „Dieses Verfahren spart für alle Beteiligten viel Zeit – mit solchen digitalen Tools arbeiten nur ganz wenige Wirtschaftsförderungen.“
Ähnlich papierlos und flott geht es bei den anderen Marketing-Aktivitäten der Firma zu. „Wir wollen auf vielen Ebenen präsent sein und an die Wirtschaft herantreten“, erklärt die Community-Managerin. Dafür sei gerade Social Media eine ideale Plattform. „Auf diesem Wege können wir sehr schnell erfahren, welche Beratung oder Unterstützung von den Menschen im Landkreis gewünscht wird.
Spannend jedenfalls hat er die rund 100 Unternehmenskontakte empfunden, die in den vergangenen Monaten stattgefunden haben. „Es befinden sich Projekte vieler unterschiedlicher Branchen in den Startlöchern“, schildert Dr. Schiller. Rund 17 Millionen Euro an Investitionen stünden vor dem GO. „Mit unserer Fördermittelberatung schieben wir gerade einiges an.“
Alles in allem klingen Dr. Schiller und die Seinen recht begeistert, wenn sie von ihrer Aufgabe im doch recht ländlich geprägten Landkreis Wolfenbüttel sprechen. „Wir haben so viele unterschiedliche Menschen kennengelernt, die tolle Ideen vorgetragen haben und Wege finden möchten, diese auch umzusetzen.“ Innovationsbereitschaft sei eben keine Frage von Stadt oder Land. „Auch hier können Visionen entstehen – Leben und Arbeiten sind ja durch die Digitalisierung längst überall möglich.“