Rund 80 Gäste verfolgten die Präsentationen von neun Gründerteams. Am Ende siegte eine Geschäftsidee, die sich mit altem Blech beschäftigt.
Wolfenbüttel. Der 12. Jungunternehmerabend im Solferino war wieder gelungen und schreibt seine Erfolgsgeschichte fort. Rund 80 Gäste, darunter viele Stammbesucher, verfolgten die Präsentation von Innovationen der dieses Mal neun Gründer auf dem Weg in ihre Selbständigkeit. Eingeladen hatten erneut das Technische Innovationszentrum Wolfenbüttel (TIW), die Stadt Wolfenbüttel und die Agentur Regio-Press Wolfenbüttel. Zur Begrüßung sprach Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Vorstand des TIW. Die Moderation des Abends hatte die TIW-Geschäftsführerin Carola Weitner-Kehl übernommen.
Nach Abschluss der Kurzvorstellungen und der Stärkung am Büfett stand der Sieger des Abends fest: Timo Brenneke mit seiner Firma „Blechgefährten“. Dabei hat er seine Liebe zum italienischen Kultroller Vespa präsentiert und das Unternehmen bereits 2020 gegründet. Er setzt dabei auf die Vespa als „Lebensgefühl“ und will Gleichgesinnten eine Plattform rund um den Roller bieten. Dazu zählen Ersatzteile, Umbauten oder Instandsetzungen zum Alltag. „Ich biete individuelle Dienstleistungen rund ums Thema Vespa und bin jetzt auch online vertreten und habe eigene Entwicklungen im Programm. Mein Ziel ist es jetzt, den Roller umzurüsten auf Elektroantrieb“, erklärte der Jungunternehmer, der die Besucher mit seiner Präsentation überzeugt hatte. Als Sahnehäubchen erhielt Brennecke von der Volksbank einen 750 Euro-Scheck überreicht durch Christian Bednorz.
Prof. Umbach hob das Interesse an das Unternehmertum in der Region hervor und lobte die zahlreichen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer, die sich mit ihren Ideen vorstellten. „Nutzen Sie heute die Möglichkeit, sich an Experten zu wenden, und ins Gespräch zu kommen und um Tipps und Infos zu erhalten. Der Abend bietet eine Plattform, sich zu präsentieren und sich gegebenenfalls zu vernetzen. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Gedankenaustausch.“
Auch Carola Weitner-Kehl, der Geschäftsführerin des Technischen Innovationszentrums Wolfenbüttel (TIW), war als Hauptorganisatorin der Stolz anzumerken: „Zum ersten Mal hatten wir 2023 einen externen Sponsor als Unterstützer dabei – ich empfinde das als Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit zum Wohle der lokalen Wirtschaft und vor allem der jungen Gründerinnen und Gründer. Das unterstreicht die Verbundenheit der Volksbank mit den lokalen Akteuren“, meinte Weitner-Kehl. Zudem sei die Volksbank nach eigenem Bekunden offen dafür, sich künftig auf dem wichtigen Bereich von Neugründungen noch stärker zu engagieren.
Zweiter im Bunde der Organisatoren ist Frank Wöstmann. Als Geschäftsführer der Agentur Regio-Press bietet er jungen Unternehmen seine Hilfe an in Sachen Pressearbeit und Marketing – nicht zuletzt war er es, der die Reihe der Jungunternehmerabende einst ins Rollen gebracht hat. „In diesem Jahr veranstalten wir schon den 12. Abend", lautete seine stolze Bilanz. Bisher seien also schon rund 110 Unternehmerinnen und Unternehmer über diese Bühne gegangen, freute er sich sichtlich.
Lobende Worte fand auch Jonas Münzebrock von der Stadt Wolfenbüttel. „Dieser Abend ist ein einzigartiges Format in der Region“, sagte Jonas Münzebrock. Er gehörte dem Organisatoren-Trio an und stand am Jungunternehmerabend für alle Fragen rund um Gewerbeflächen, die man erwerben kann, Förderungen und andere Hilfen zur Verfügung. In den vergangenen Monaten hat sich Münzebrock intensiv vernetzt in den Wirtschaftskreisen der Region. „Ein solches Bühnenprogramm wie bei uns, das gibt es kein zweites Mal,“ sagte der Vertreter der Stadt Wolfenbüttel.
Auch diesmal waren wieder großartige Gründungsideen dabei – und entsprechend reizvoll waren auch die Gewinne, die für eine Tombola eingegangen waren. Die Kurzvorträge der spannenden und originellen Gründungsgeschichten und die Vielfalt, die uns wieder einmal dargeboten wurde, lassen den Abend wie im Fluge vergehen. Dazu Carola Weitner-Kehl: „Wir haben positiv registriert, dass sich viel mehr Menschen für einen Kurzvortrag zur Verfügung stellen als noch vor ein paar Jahren.“ Der Jungunternehmerabend sei mittlerweile bekannter geworden, aber auch hätten die Gründer und Gründerinnen erkannt, dass das Thema Sichtbarkeit, öffentliche Anerkennung aber auch das Thema Vernetzung für ihren Erfolg eine große Rolle spielen. Damit steige offenbar auch die Bereitschaft, sich hier zu präsentieren.“