Ein Angebot an alle Firmen, denen Ausbildung bisher zu aufwändig war. Am Donnerstag fällt der Startschuss bei einer Info-Veranstaltung.
Wolfenbüttel. Nächste Woche geht es los: Am Donnerstag, 9. Februar, fällt der Startschuss zur neuen "Ausbildung im Verbund". Durch eine neue Kooperation des Technischen Innovationszentrums Wolfenbüttel (TIW) mit dem Ausbildungsverbund der Wirtschaftsregion Braunschweig (ABV) wird endlich auch der Landkreis Wolfenbüttel Teil dieses wichtigen Angebots. Die Veranstaltung im Solferino Am Exer 17 ist öffentlich.
Bisher sind Stadt und Landkreis Wolfenbüttel ein weißer Fleck – zumindest aus Sicht des Vereins ABV. Doch das soll nun anders werden, sagt ABV-Vorstandsvorsitzender Dr. Ulrich Kühnast. Gemeinsam mit Carola Weitner-Kehl, Geschäftsführerin des TIW, lädt er alle Interessierten zu diesem Info-Abend ein (17 Uhr). "Mit unserer ,Ausbildung im Verbund' wollen wir vor allem solchen Firmen helfen, die zu klein für eigene Lehrlinge sind, weil sie zum Beispiel nicht alle Facetten der Ausbildung anbieten können", sagen die beiden.
Während der ABV schon seit 40 Jahren auf diesem Gebiet tätig ist, fand sich in Wolfenbüttel bislang niemand für eine Kooperation, um die schöne Idee zu befeuern. Doch jetzt steigt das TIW ein: „Wir haben uns entschlossen, mit dem ABV im Landkreis Wolfenbüttel eine Ausbildungsoffensive zu starten“, erklärt Carola Weitner-Kehl. Ihr Verein mit Sitz Am Exer hat sich vor allem die Förderung von Lehre, Forschung und Innovation an der Hochschule sowie die Unterstützung von Existenzgründern und Jungunternehmern (vor, während und nach ihrer Unternehmensgründung) auf die Fahnen geschrieben. „Da passt das Angebot des ABV perfekt hinein.“
Denn die Braunschweiger helfen kleinen Unternehmen dabei, erstmals eigene Lehrstellen zu schaffen. „Es gibt viele Gründer, die sich das noch nicht zutrauen oder die es tatsächlich nicht komplett leisten können“, erklärt Dr. Kühnast. Der ABV vermittelt, berät und unterstützt Betriebe und Lehrlinge in allen Fragen rund um das Thema Ausbildung. „Tatsächlich schließen sogar wir den Arbeitsvertrag mit den jungen Leuten ab“, erläutert der Vorsitzende. Alle weiteren Schritte mit Krankenkasse, Berufsschule, Kammern und den Ämtern regelt der Verein. Er übernimmt im Zweifel auch die Bewerbersuche, leistet ein regelmäßiges Coaching der jungen Leute und bringt sich obendrein in der Prüfungsvorbereitung ein. „Wir kümmern uns sogar um die Berichtshefte der Azubis, der Betrieb bekommt von uns nur eine monatliche Rechnung.“
Auf diese Weise würden gleich mehrere Probleme gelöst, meint auch Carola Weitner-Kehl: „Der Jungunternehmer kann sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren und ist entlastet von der Bürokratie eines Ausbildungsbetriebs – und er kann direkt dem wachsenden Fachkräftemangel entgegenwirken.“ Außerdem schließe der Verein ABV Ausbildungslücken, die es gerade in kleinen Betrieben immer wieder gebe. „Wer keine eigene Buchhaltung hat, dem helfen wir mit unseren Experten“, nennt Dr. Kühnast ein Beispiel.
Beim Termin am Donnerstag, 9. Februar, ab 17 Uhr im Solferino soll nicht nur der Startschuss fallen für die neue Kooperation. Es werden auch die Fragen aller Besucher geklärt. "Die Veranstaltung ist öffentlich", betont Carola Weitner-Kehl. "Allerdings sind Anmeldungen aus Kapazitätsgründen unabdingbar." Zusagen sollten baldmöglichst unter der Telefonnummer 05331/93 59 84-3 oder per E-Mail an info@tiw-wf.de gemeldet werden.